Victor Frankl hatte vollkommen Recht. Es geht nicht darum, was wir vom Leben verlangen, sondern was das Leben von uns verlangt.

Dass man im Leben aus jeder Krise gestärkt hervorgeht, halte ich für schlicht nicht wahr.

Wichtiger als die Frage nach dem Warum ist die nach dem Wofür unseres Lebens. Wichtiger als die Kausalität ist die Finalität unseres Daseins.

Wir können uns selbst entwerfen, ja müssen es. Einer der genialsten Gedanken von Heideggers Sein und Zeit lautet: Der Mensch ist in ein Sein geworfen, aber er entwirft sich in der Zeit.

Adornos wohl berühmtestes Wort lautet: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Eine Tautologie. Weit interessanter wäre, hätte er geschrieben: Es gibt kein richtiges Leben im Falschen.

Ein Boxkampf ist fairer als das Leben. Tiefschläge nämlich werden hier geahndet.

Gerecht zu sein, ist die wohl schwierigste Tugend. Denn wie sähe ein gerechtes Leben aus?

Im Leben gilt das Payback-Prinzip. Was du dir genommen hast, zahlst du auf irgendeine Weise irgendwann zurück.

Vom Leben enttäuscht zu sein, ist unsinnig. Das Leben kann nicht täuschen. Wir sind es, die sich täuschen.

Das einfache Leben - das gibt es nicht. Kein Leben ist einfach.